Aktuelles
Bürgermedaille für Gerda Brodmann-Raudonikis
Am 26. Februar 2025 erhielt Gerda Brodmann-Raudonikis die Bürgermedaille der Stadt Braunschweig für besondere Verdienste.
Die Dankesrede
am 26.02.2025 in der Dornse, der guten Stube der Stadt Braunschweig
Das Glück sind nicht die Dinge – das Glück ist der Mensch. Beziehungen, Begegnungen und zwischenmenschliche Verbindungen. Das ist das Glück, das ist mein Glück. Es gibt auch Reibungen, aber ohne die kommt man in der Kunst nicht weiter!
Als ich 1999 die Idee zum Tanztheater Kunas Modernus hatte, habe ich nicht geahnt, was sich daraus entwickeln würde, parallel dazu auch meine eigene Entwicklung. 29 Stücke Kunas Modernus, 29mal Experiment: Kampfsportler, Turnerinnen, Breakdancer, Lateinamerikanische- und Standarttänzer, Fussballer, Skatboarder, Schwimmer, aber auch Geflüchtete und immer zusammen mit Ballett und zeitgenössischem Tanz. An den unterschiedlichsten Orten wie Kirchen, Schwimmbad, Industriebrache, Fussballhalle, Milleniumhalle, auch im Theater. Und oft haben wir damals gehört, das kann nicht funktionieren. Heute machen es viele.
Kunas Modernus wurde zur Pilgerstätte für Tanzbegeisterte, bis heute! Solche Produktionen schafft man nicht allein. Es braucht ein starkes Team: Karlheinrich Weghorn, Dramaturg und Videokünstler. Eva-Maria Huke und Elena Neuthinger, Kostümbildnerinnen, Melanie Sapendowski, Assistentin, Peter M. Glantz, Komponist und Musiker, Robert Glogowski, Graphikdesigner, Claudia von der Heyden-Rynsch, Miteinanderbunt e.V., Marianne Besser, Tänzerin, Uwe Brodmann, Fotograf sowie mein größter Unterstützer und mein Ehemann; wie das Schicksal es wollte, brauchte ich 2002 einen Fotografen. Im Jahr 2008, ich hatte seit einigen Jahren einen Lehrauftrag für darstellendes Spiel an der HBK, fragte mich Professor Harald Hilpert, ob ich Interesse hätte eine Gruppe der LH Braunschweig künstlerisch zu leiten. Es war für mich eine Offenbarung, für die ich heute noch dankbar bin. Ein Tänzer der ersten Stunde weilt unter uns – Stefan Bogdol.
Aus der kleinen Pantomimegruppe wurde eine Institution mit Namen esistso!company, das Tanztheater der LH BS. Es folgten Auftritte an den verschiedensten Orten, wie LOT-Theater, Herzog Anton Ulrich-Museum, Staatstheater, Kirchen und Industriegebäuden. Zahlreiche Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals, unter anderem Auftritte in Polen im Rahmen des Werkstattsaustauschs. Die Tänzer der Company gehen auch zur TU. Im Rahmen meines Lehrauftrags arbeiten wir im Inklusionskurs mit den Studenten zusammen. Im letzten Jahr hatte die Company ihr 20jähriges Jubiläum mit 20 Produktionen. In diesem Zusammenhang danke ich der Bereichsleiterin für Bildung und Arbeit Stefanie Luthmann und Florian König Geschäftsführer der LH Braunschweig, dass sie immer für uns da sind. Anikó Glogowski-Mertens Engagement für Inklusion und Integration habe ich zu verdanken, im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages über inklusive und integrative Tanztheaterprojekte zu sprechen.
Man sagt, es gäbe keine Zufälle – heute aber erhält auch Hans Golmann, ehemaliger Geschäftsführer von Ambet e.V., die Bürgermedaille der Stadt Braunschweig, mit mir zusammen. Im Jahr 2015, Ulrike Stein, Mitarbeiterin von Ambet e.V., hatte bei Aufführungen der esistso!company und Tanzen bei Kunas Modernus Feuer gefangen, gründeten wir die Agroup, das Tanztheater von Ambet e.V. Von Anfang an ist Ulrike Stein meine treue Verbündete und auch als Tänzerin und Gruppenleiterin aktiv. Liebe Ulrike, wir haben es geschafft – 10 Jahre Agroup mit 9 Produktionen. Auch hier verschiedenste Auftrittsorte wie Kirche, Schloss, Zirkuszelt, Industrieraum oder Museum – die unterschiedlichen Kulissen sind Inspirations-Quellen für das Ensemble. Bewegung bringt Begegnung! Unser Motto beim integrativen Tanztheater.
Lieber Herr Golmann, lieber Hans, danke für Deine Unterstützung in all den Jahren. Lieber Herr Renken, lieber Thorsten, auch dir als Geschäftsführer von Ambet e.V. herzlichen Dank für die Unterstützung, ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Dir. Ohne finanzielle Unterstützung geht es nicht. Dank an: Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Braunschweigische Stiftung, Erich Mundstock-Stiftung, Stadt Braunschweig und Aktion Mensch.
2018 wurde im Lessingtheater das Choreografische Labor gegründet, mit mir als Choreografin und künstlerischer Leiterin. Jedes Jahr kommen Tanzbegeisterte unterschiedlichen Alters aus der Region und kreieren mit mir zusammen Tanztheaterstücke in Lessing-Qualität auf der Bühne. Mit allen diesen Menschen aus 64 Tanzprojekten bin auch ich gewachsen als Künstlerin aber auch als Mensch. Das ist MEIN Glück. Die Bürgermedaille ist nicht nur mein Verdienst, die Bürgermedaille verdienen alle meine Leute!
Ich danke Ihnen. Ich danke der Stadt Braunschweig.
Gerda Brodmann-Raudonikis
Im Bundestag: Fachgespräch zu Strukturen, Förderung und Netzwerken für den Tanz
Der Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestages befasste sich am 12. Juni 2024 in einem Fachgespräch mit dem Thema »Stabile Strukturen, wirksame Förderung und starke Netzwerke für den Tanz bundesweit«. Das Fachgespräch kann hier als Video über die Mediathek des Deutschen Bundestages aufgerufen werden, ebenso (als PDF) die Stellungnahme von Gerda Brodmann-Raudonikis, die daran teilnahm.
Dreh Dich nicht um
Premiere am Donnerstag, den 22. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Weitere Aufführungen am 23. und 24. Mai 2025 jeweils um 19:00 Uhr
Veranstaltungsort Magnikirche Braunschweig
Kulturnacht am Samstag, den 14. Juni 2025 um 20:00 Uhr in der Magnikirche
Die Agroup startet mit ihrem neuen Stück DREH DICH NICHT UM, in dem die Themen Angst, Zweifel und Hoffnung tänzerisch auf die Bühne gebracht werden. Die Aufführung befasst sich nicht nur mit den inneren Kämpfen und Herausforderungen des Lebens, sondern auch mit dem Mut, aus einem gescheiterten Weg einen neuen Ausweg zu erschaffen.
Agroup: Marianne Besser, Stefan Bogdoll, Petra Freywald-Masci, Torsten Gröbler, Martin Kalle, Carina Claus, Katja Schönberg, Silvie Schönberg, Ulrike Stein, Wiebke Sickel, Ines Tegtmeyer, Norbert Wiedemann, Sonja Bartel, Yulia Ksenofontova
Regie/Choreografie: Gerda Brodmann-Raudonikis | Gruppenleitung: Ulrike Stein | Assistenz: Nicole Kupitsch, Melanie Sapendowski | Musikkomposition: Peter M. Glantz | Kostüme: Eva-Maria Huke | Bühne: Gerda Brodmann-Raudonikis | Fotografie: Uwe Brodmann
Reservierung: Telefonisch über 0172 45 34 909 oder per E-Mail info@kunasmodernus.de
Eintritt frei – für Spenden sind wir offen!
Die Suche
Am Mittwoch, den 4. Juni 2025 Klatschmohn Festival, Hannover
Die esistso!company ist immer noch auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Nach 20 Jahren müsste man eigentlich sesshaft, ruhiger und vernünftig sein. So denken vielleicht die Andern, aber nicht die esistso!company! Die esistso!company, die Tanztheatergruppe der Lebenshilfe Braunschweig, hat in ihrem neuen Tanzstück vor, sich intensiv mit dem Zeitgeschehen auseinanderzusetzen. Dieses neue Stück passt gut zur Kontinuität der Themen der esistso!company.
In früheren Arbeiten hat die esistso!company oft physikalische und naturwissenschaftliche Themen aufgegriffen. Diese Aufführungen beschäftigten sich mit grundlegenden Konzepten der Physik und setzten sie in tänzerische Bewegungen um. Die Gruppe hat dabei gezeigt, wie physikalische Phänomene durch den menschlichen Körper und dessen Bewegungen dargestellt werden können.
Mit ihrem neuen Tanzstück DIE SUCHE wendet sich die esistso!company jetzt gesellschaftlichen und politischen Themen zu. Und möchte sich tänzerisch damit auseinandersetzen. Durch die Verbindung von Tanz und aktuellen Themen möchte die Company am Puls der Zeit sein.
Seit zwanzig Jahren beglückt die esistso!company der Lebenshilfe Braunschweig ihr Publikum mit immer neuen Stücken. 2008 kam Gerda Brodmann-Raudonikis als künstlerische Leiterin und Choreografin dazu. Seitdem begeistern 15 Tanztheaterstücke das Publikum aus Braunschweig und der Region. Mehrere Festivals im Jahr führen die Company in mehrere Städte. Seit mehreren Jahren gehen die Mitwirkenden der esistso!company zur Uni. Hier hat sich eine Zusammenarbeit entwickelt, die im wahrsten Sinne Inklusion lebt. Jedes Stück fordert neue Herausforderungen, das macht die esistso!company flexibel und stark.
Künstler aus der Region wirken bei den Produktionen mit: Tänzer, Musiker, Bühnenbildner, Fotografen und Kostümbildner arbeiten mit der Company zusammen und geben den Stücken den künstlerischen Rahmen. Eine gelebte Inklusion, die für alle immer wieder neue Erkenntnisse bringt. Jedes Jahr sind wir überrascht ob der unterschiedlichsten Themen, die sie auf der Bühne zu einem eindrucksvollen Theaterstück entwickeln. Mit nur wenigen einfachen und zum Teil selbstgebauten Requisiten, verwandeln die Tänzer die Bühne in eine das Thema unterstützende Kulisse. Die Company besteht aus acht Menschen mit Beeinträchtigungen. Einige Teilnehmer sind seit der Gründung der Gruppe dabei. Alle Tänzer sind in unterschiedlichen Werkstätten der Lebenshilfe tätig.
So ein langer Zeitraum erfordert einen langen Atem, Disziplin, Ausdauer und ein Füreinanderdasein. Liebe und Vision fürs Theater! Mit anderen Worten: Die esistso!company ist aus der Braunschweiger Kulturszene nicht wegzudenken.
esistso!company: Stephanie Baum, Wiebke Behrens, Stefan Bogdoll, Maja Klie, Bettina Lampe, Ole Rieling, Linda Rohloff, Stefan Rümmler, Kathrin Schrader, David Somrei und Marianne Besser
Regie/Choreografie: Gerda Brodmann-Raudonikis | Asisstenz: Nicole Kupitsch, Melanie Sapendowski | Musikkomposition/Video: Peter M. Glantz | Kostüme: Eva-Maria Huke | Bühne: Stefan Bogdoll | Fotografie Uwe Brodmann
Reservierung: Telefonisch über 0172 45 34 909 oder per E-Mail info@kunasmodernus.de
Eintritt frei – für Spenden sind wir offen!
Choreografisches Labor
FANTASTICO (Premiere)
am 14. Juni 2025 um 19:30 Uhr, Lessingtheater Wolfenbüttel
Ein kraftvolles Tanzprojekt mit Frauen über Frauen. Ein Tanz über Selbstzweifel und Selbstbehauptung, von Älterwerden und Jungbleiben, von Erwartungen und Aufbrüchen. Humorvoll, tiefsinnig und provokativ erzählt. Es geht um Körper, Normen, Lust, Wut und Freiheit – und um die Kraft, sich immer wieder neu zu erfinden. FANTASTICO!
Das Choreografische Labor wagt sich in die 80er-Jahre. Sie verbinden persönliche Erinnerungen mit gesellschaftlichem Wandel und starke Kontraste zwischen äußerer Pose und innerer Unsicherheit. Die 80er-Jahre – das war nicht nur Schulterpolster und Neon. Es war ein Aufbruch – laut, schrill, provokant. Wir wollten gesehen werden. Gehört. Gefühlt. Mode war kein Schutz, sie war ein Statement: Je bunter, desto mutiger. Je schräger, desto wahrer. Wir tanzten gegen die Stille – zu Synthesizer, Pop und Punk. Breakdance auf der Straße, Rockballett in dunklen Kellern. Jede Bewegung war eine Ansage: Wir sind da!
Aber da war auch die andere Seite. Die »No-Future«-Generation. Zwischen Kaltem Krieg, Atomangst und leerem Versprechen. Eine ganze Jugend, zerrissen zwischen Tanzfläche und Endzeitgefühl. Disco gegen das Dunkel. Schminke gegen die Angst.
Tanz: Gudrun Bothe, Tanja Chodek, Anette Müller-Damrath, Olga Ehlers, Kathrin Faber, Elke Fuge, Beate Hartung, Inga Merkes, Dagmar Meyer, Kathrin Munt, Olga Schmidt-Oortmann, Gudrun Siebert, Astrid Wagner, Andra Weber, Friederike Wedde-Berg, Martina Wennrich, Gudrun Wiesberger
Choreografie: Gerda Brodmann-Raudonikis | Organisation: Anke Potrykus | Assistenz: Katrin Winter | Kostüme: Eva-Maria Huke | Musikkomposition/Video: Peter M. Glantz | Fotografie: Uwe Brodmann
Unsere letzten Projekte
es ist so! es war so! es bleibt so!
esistso!company (2024)
Eine Ausstellung mit Fotografien von Uwe Brodmann in der Magnikirche Braunschweig
Der Braunschweiger Fotograf Uwe Brodmann begleitet die esistso!company, das Tanztheater der Lebenshilfe Braunschweig, fotografisch bei ihren Proben und Aufführungen. Seine Arbeiten dokumentieren die künstlerische Entwicklung der Company … mehr
BEFLÜGELT (2024)
Lessingtheater Wolfenbüttel | Choreografisches Labor | Eine choreografische Arbeit von Gerda Brodmann-Raudonikis
In der derzeitigen hektischen Welt, in der wir uns oftmals starr und formatiert fühlen, abermals ängstlich und verloren, führt uns Gerda Brodmann-Raudonikis und das Choreographische Labor mit der neuen Aufführung BEFLÜGELT durch den Abend. mehr
PARADIESVOGEL (2024)
Agroup | Eine choreografische Arbeit von Gerda Brodmann-Raudonikis
PARADIESVOGEL ist ein Tanztheaterstück, das von der Agroup gemeinsam mit Choreografin Gerda Brodmann-Raudonikis erarbeitet und extra für die Magnikirche konzipiert wurde. Verschiedene Auftrittsorte wie Museum, Kirche, Schloss, Zirkuszelt oder Industrieraum nehmen Einfluss auf das Stück. mehr